Diabetisches Fußsyndrom (DFS)

Ursachen

Menschen mit diabetischem Fußsyndrom haben langfristig erhöhte Blutzuckerkonzentrationen, dadurch können bestimmte Nerven  und Blutgefäße geschädigt werden. Diese Patienten leiden unter Durchblutungs- und Sensibilitätsstörungen (diabetische Neuropathie). Häufiger Auslöser für das DFS sind Verletzungen des Fußes oder Druckstellen am Fuß, die in vielen Fällen aufgrund von Sensibilitätsstörungen zu spät bemerkt werden. Da die Immunabwehr eines Diabetikers nicht so gut funktioniert, können Krankheitserreger leichter in die Wunde eindringen. Selbst kleine Verletzungen können sich schnell zu großflächigen Entzündungen entwickeln, die sehr schlecht abheilen. Dauerhafte Wunden und Vernarbungen können daraus resultieren. Verschiedene innere und äußere Ursachen führen nun letztendlich zum Krankheitsbild „Diabetischer Fuß“. Fußdeformitäten und leider oft auch falsches Schuhwerk verursachen Druckstellen und Fehlbelastungen, die normalerweise zu Schmerzen führen würden.
Aufgrund der Neuropathie ist jedoch die Schmerzwahrnehmung nicht mehr vorhanden. Der Diabetiker ist dadurch nur schwer in der Lage eine schon entstandene Verletzungen angemessen zu bewerten. Dies kann bis zum Absterben der Muskulatur und des Bindegewebes führen. Die Haut wird dünn und empfindlich, Wunden heilen schlechter und nur verzögert. Die Infektionsgefahr steigt rapide an, da sich im „süßen Blut“, Bakterien sehr viel leichter vermehren. Durch die gestörte Mikrozirkulation des Blutes kann das geschädigte Gewebe nicht heilen, da es nur unzureichend versorgt wird. Es kommt zu einer Gangrän (abgestorbenes Gewebe) bzw. zu gangränösen Zehen, welche zur Amputation von einzelnen Zehen oder des ganzen Fußes führen können. Das Risiko eine Gangrän oder ein plantares Ulkus zu entwickeln ist für einen Diabetiker 20-50x höher als für einen Nicht-Diabetiker, wobei ca. jeder zehnte Diabetiker das Schicksal einer Amputation erleidet.

Prävention

 

  • untersuchen Sie Ihre Füße auf Hornhautschwielen, rissige Haut sowie Nagel- oder Fußpilz
  • regelmäßiges pflegen und cremen hält die Haut geschmeidig
  • medizinische Fußpflege durch einen Podologen ist das A & O
  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrem Diabetologen wahrnehmen
  • einengenden Schuhe meiden
  • auch zu Hause nicht barfuß oder auf Strümpfen laufen 
  • lassen Sie sich beraten von Ihrem Orthopädie-Schuhtechniker bezüglich einer entlastenden Bettungseinlage, Schuhzurichtungen oder orthopädischer Spezialschuhe 


Hilfsmittel 

Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus sind insbesondere für all jene Diabetiker essenziell, die dem Präventionsgedanken folgen. Dabei geht es in erster Linie, um die Vermeidung von Spätfolgen, die durch die Zuckererkrankung entstehen können. Insbesondere sind aber auch jene Diabetiker auf Hilfsmittel angewiesen, die bereits von Beeinträchtigungen oder Schädigungen durch die diabetische Erkrankung betroffen sind. Das Sortiment unseres Sanitätshauses enthält wichtige Bestandteile zur Kontrolle/ Pflege und Versorgung betroffener Menschen mit Diabetes.


  • Salben gegen trockene Haut, 
  • Druckschutzpolster für Füße und Zehen  
  • Diabetikerstrümpfe (gepolstert, nahtfrei, antibakteriell) 
  • Kompressionsstrümpfe (speziell bei Wassereinlagerungen in den Beinen)
  • Teleskopspiegel zur Kontrolle der Füße 
  • Lupen, Fuß- und Nagelpflegeprodukte
  • Blutzuckermessgeräte 
  • Blutdruckmessgeräte
  • Verbandschuhe  
  • Schuhzurichtungen 
  • orthopädische Einlagen 
  • diabetische Spezialschuhe  
  • orthopädische Schuhe nach Maß



Eine Wunde wird festgestellt



Der erste Ansprechpartner sollte ein Arzt sein. Fachärzte aus dem Bereich Diabetologie, Orthopädie und Angiologie sind auf das Krankheitsbild spezialisiert und können beraten und notwendige Versorgungen verordnen. Auch der Hausarzt ist ein kompetenter Ansprechpartner, der notwendige Maßnahmen einleiten kann. 

Wenn typische Spätfolgen, wie Durchblutungsstörungen oder eine Polyneuropathie (PNP), aufgetreten sind, wird die Versorgung mit speziellem Schuhwerk unerlässlich. Darüber hinaus bei Druckstellen, Schmerzen in Füßen, Beinen und im Bewegungsapparat sowie bei anatomischen Veränderungen.

Unsere Orthopädieschuhtechniker beraten Sie eingehend und führen die erforderliche Versorgung für Sie, fachmännisch und gewissenhaft aus.

 

 

Versorgung mit orthopädischen Maßschuhen

Weil jeder Fuß ein Unikat ist, sind auch diese Schuhe Unikate, erklärt Larissa Berekoven, als staatlich geprüfte Orthopädieschuhmeisterin in unserem Sanitätshaus Kellberg. Wir fertigen hier individuelle Maßschuhe an, die in der Funktion perfekt auf die Bedürfnisse des Trägers zugeschnitten sind. Das alles geschieht in Handarbeit. Neben dem Handwerk spielt bei der Fertigung auch Erfahrung eine wichtige Rolle. Wir haben bei unserer Arbeit stets den Menschen als großes Ganzes im Blick, den wir mit perfekter Leistung unterstützen möchten. Daher werden während eines Anamnesegespräches wichtige Informationen gesammelt und die Füße vermessen. Anhand der Daten wird der sogenannte Leisten als eine Art Nachbildung der Fußkontur erstellt. Mit diesem wird aus Kunststoff ein Probeschuh gefertigt, bei dessen Anprobe weitere Details und Anpassungen vereinbart werden. Mit dem überarbeiteten Leisten, gehen die Meisterin und ihre Orthopädieschuhtechniker ans Werk. Bei einem Dienstleister, wird der Schaft des Schuhs mitsamt Form und Obermaterial erstellt. Es gibt nur noch wenige Schäftemacher in Deutschland, die dafür aber eine riesige Auswahl an Materialien und Leder zur Auswahl haben. Somit können wir orthopädische Schuhe auch im Stil eines modernen Mode- oder Freizeitschuhs gestalten lassen. Der angelieferte Schaft und die Brandsohle werden in Bergisch Gladbach vereint und um den Schuhboden mit Absatz und Sohle ergänzt. Schließlich wird der zusammengesetzte Schuh noch veredelt.
Nach der Anprobe und einer Eintragezeit führen wir noch Nachkorrekturen durch, damit wirklich alles perfekt passt. Das ist immer eine Balance zwischen dem Komfort und der Funktion. Aber schließlich ist der Schuh für den Träger ein wichtiges Hilfsmittel. Und dass er dem Fuß und der Biomechanik hilft, spürt jeder Träger sofort.“